Zusammentreffen zwischen Altem und Neuem
In der Galerie kommt es zum spannungsreichen Zusammentreffen zwischen Altem und Neuem - zwischen Historischem und Modernem. Künstlerinnen und Künstler können auf ihrem Weg hier Station machen. Unter der Maxime "das Vergangene in sich tragend und reflektierend - das Jetzt verarbeitend - die Zukunft deutend" sollen Kunst und Ort sich gegenseitig befruchten.
Mit der Reihe KunstStationen, die zweimal im Jahr Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler vorstellt, begibt sich das KulturForum gemeinsam mit seinen Gästen auf besondere Entdeckungsreisen und will dabei anregende Momentaufnahmen oder bemerkenswerte Entwicklungen aufgreifen.
2024: 1. Jahresausstellung
Wanda Pratschke
Werkschau
Die Skulpturen von Wanda Pratschke bieten eine kraftvolle Antwort auf traditionelle Darstellungen des weiblichen Körpers. Seit über vierzig Jahren konzentriert sich die Künstlerin auf weibliche Figuren in verschiedenen Größen und Positionen – von Miniatur bis überlebensgroß. Ihre Werke erkunden Themen wie Identität, Körperlichkeit und das Verhältnis von Körper und Geist und zeichnen sich durch ausdrucksstarke Oberflächen aus.
Die Ausstellung zeigt eine eindringliche Erkundung der weiblichen Gestalt, abseits konventioneller Schönheitsideale. Wanda Pratschke arbeitet mit verschiedenen Materialien und Techniken, wobei der künstlerische Prozess in jeder Skulptur sichtbar bleibt. Vor dem Entstehungsprozess vertieft sie sich durch intensive zeichnerische Studien lebender Modelle. Von den ersten Zeichnungen bis hin zum Bronzeguss durchläuft jede Skulptur einen langen Entwicklungsprozess.
Ihre Figuren erscheinen nicht als Objekte der Verführung, sondern als eigenständige Individuen, im Einklang mit ihrer Umgebung und mit sich selbst. Sie reflektieren innere Konflikte, emotionale Erfahrungen und die eigene Identität.
Jede Skulptur erzählt eine Geschichte des Suchens und Findens, des Wachsens und Veränderns. Die Vielfalt und Einzigartigkeit der menschlichen Existenz stehen im Mittelpunkt dieser beeindruckenden Werke.
Die Arbeiten von Wanda Pratschke sind Ausdruck einer tiefen Verbindung zur menschlichen Existenz. Sie zeigen einen Gegenpol zur makellosen Schönheit und erinnern daran, dass wahre Schönheit in der Vielfalt und Einzigartigkeit liegt.
Jacqueline Jakobi / Arbeitskreis Kunst
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2023: 2. Jahresausstellung
Kunsträume
Roland Meyer-Petzold und Klaus Werner
Roland Meyer-Petzold und Klaus Werner sind seit vielen Jahren in der Künstlergemeinschaft ATELIER Römerberg in Wiesbaden aktiv und stellten bereits mehrfach gemeinsam aus. Beide Künstler verbindet zudem eine langjährige Lehrtätigkeit von künstlerischer Praxis und Kunstvermittlung an der Universität in Gießen. Die Reflexion der eigenen künstlerischen Praxis ist daher ein gewohntes und geübtes Verhalten auch dem eigenen Werk gegenüber.
In ihren abstrahierten Arbeiten sind die Bezüge zur Natur und Architektur unverkennbar und die Kontraste von strenger Geometrie und organischen Formen bilden ein spannungsreiches Miteinander.
Klaus Werner präsentiert in der aktuellen Ausstellung vorwiegend Landschaftsmalerei, die einen hohen malerischen Facettenreichtum aufweist. Er arbeitet sowohl Plein Air, also unter freiem Himmel, so bei-spielsweise beim Werk „Hunsrücker Haus“, aber auch in seinem Atelier anhand von Fotografien. Die fotografischen Ansichten bieten ihm den Nährboden für seine malerischen Experimente, seine Motive neu zu entdecken, sie zu gestalten. Ein Beispiel dafür stellt das Werk „Balat“ dar, welches zwei unter-schiedliche Fotografien in der Malerei kombiniert. Seine Werke zeigen Dorfstraßen und ländliche Szenen, ohne jegliche idyllische Verklärung. Durch seine Naturbeobachtungen fängt er Atmosphären ein und schafft ein dichtes Gefüge aus Vertrautem und Neuem. Die dynamischen Kompositionen anhand stark fluchtender und bewusst gezogener Linien gliedern den Bildraum, schaffen zugleich Tiefe und Spannung. Mal arbeitet er mit einer reduzierten Farbpalette, dann nutzt er eine expressive, intensiv leuchtende Farbpalette, die er mit dunklen Flächen kontrastiert, wodurch seine Werke von mitreißender Lebendigkeit geprägt sind. Immer im Wechselspiel zwischen den uns bekannten Stilrichtungen des 19. und 20. Jahrhunderts bewegt sich Klaus Werner mit einem stets erfrischenden Blick für ästhetische Alltags-phänomene und deren künstlerisches Potential.
Roland Meyer Petzold stellt im Rahmen dieser Ausstellung Skulpturen aus, die in drei Kategorien gegliedert werden können: Skulpturen mit architektonischen Bezügen, Freie Formen und Instabile Skulpturen. Gewagte Kombinationen von Glas und Stein sind genauso ein Versuch einer Antwort auf diese unsicheren Zeiten wie extreme Perspektiven im gemalten Bild. Er nutzt zur Gestaltung seiner Skulpturen sowohl additive als auch subtraktive Verfahren, also das Hinzufügen und Abtragen von Material. Im Umgang mit Ton wechselt er zwischen beiden Verfahren. Der Materialreichtum und die Kombination von teils ungewöhnlichen Materialien hält bei näherer Betrachtung einige Überraschungen bereit, so zum Beispiel bei „Krise I“ und „Krise III“. Er nimmt die Veränderungen unserer Zeit sensibel war, übersetzt sie in skulpturale Metaphern, so beispielswiese am Werk „Einer trage die Last“ erkennbar. Manchmal überwiegt das Konstruktive, das Geometrische, ein anderes Mal wirken die Formen weicher, natürlicher. Insbesondere die Skulpturen der Kategorie „Freie Formen“ zeichnen sich durch dieses Wechselspiel aus. Sie vereinen strenge Geometrie mit der Leichtigkeit fließender Formen, durchbrechen das zu harmonisch Vollständige, eröffnen Einblicke und Ausblicke, zeigen unerwartete Ansichten.
In der Zusammenschau der Arbeiten beider Künstler wird deutlich, dass sie auf eine besondere Weise miteinander harmonieren, im Dialog stehen und gleichzeitig bilden sich vielschichtige Kontraste und unerwartete Blickachsen.
Text: Nina Chambre /Arbeitskreis
Vernissage
Freitag, 06.10.2023, 19:00 Uhr
2023: 1. Jahresausstellung
Ebenen
Claudia Pense
In ihren Arbeiten geht die Künstlerin Claudia Pense immer neue Wege, im Umgang mit ihrem Material und Medium „Stein“- und ist hier auf verschiedenen Ebenen unterwegs.
Der Stein ist der rote Faden, der sich durch ihre Arbeiten zieht. Dabei ist die Künstlerin immer auf der Suche nach neuen Wegen mit diesem klassischen Bildhauermaterial umzugehen.
Sie bringt den Stein in Bewegung, zum „Schweben“, an der Wand und im Raum.
Vernissage
Freitag, 16.06.2023, 19:00 Uhr